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Fragen und Antworten

Wie hoch ist die Chance bei einer künstlichen Befruchtung?

Die Erfolgsquoten einer künstlichen Befruchtung (IVF, ICSI) sind von vielen Einflussfaktoren abhängig und müssen je nach Ausgangssituation sehr differenziert betrachtet werden. Wir raten Ihnen daher zur Vorsicht, wenn Sie pauschale „Erfolgsraten“ einzelner Kliniken ohne verlässliche offizielle Quellenangabe lesen.

Einer der wichtigsten Einflussfaktoren ist das Alter der Frau, wobei ab dem 40. Lebensjahr mit einer erhöhten Abnahme der Fruchtbarkeit zu rechnen ist. Die wohl wichtigste und aussagekräftigste Frage ist, in wie viel Prozent der Embryotransfers tatsächlich die Geburt eines Kindes die Folge ist (Baby-Take-Home Rate). Betrachtet man nur die klinische Schwangerschaftsrate (= positiver Schwangerschaftstest zwei Wochen nach Embryotransfer), werden auch jene Schwangerschaften mitgerechnet, die leider in einem Abort enden.

Im Jahr 2021 konnten wir bei uns im IVY Zentrum für Kinderwunsch über alle Altersgruppen hinweg durchschnittlich eine Baby-Take-Home Rate pro Embryotransfer von 33,5 % erzielen. Das bedeutet, dass mehr als 1 von 3 bei uns durchgeführten Embryotransfers in der Geburt eines Kindes resultierten. Dieses Ergebnis liegt deutlich über dem aus dem Jahr 2021 verzeichneten österreichischen Durchschnitt von 27,6 % Geburtenrate pro Embryotransfer (Quelle: Österreichisches IVF-Register 2022, Auswertung der an den IVF-Fonds gemeldeten Daten aus dem Jahr 2021) bzw. dem für das Jahr 2020 veröffentlichten deutschen Durchschnitt von 23,3 % Geburtenrate pro Transfer (Quelle: Deutsches IVF-Register, Jahrbuch 2020). Sollten Sie also von Erfolgschancen in der Größenordnung von 60 % pro Behandlungsversuch hören, so würden wir Ihnen dazu raten, diese Informationen kritisch zu hinterfragen.