Was ist oxidativer Stress? Was sind Antioxidantien?
Bevor wir tiefer in die Materie eintauchen, sollten zunächst Begriffe wie „oxidativer Stress“ und „Antioxidantien“ geklärt werden, um deren möglichen Einfluss bei Kinderwunsch besser zu verstehen.
Freie Radikale:
Freie Radikale entstehen bei natürlichen Stoffwechselprozessen, bestimmten Krankheiten aber vor allem auch durch äußere Einflussfaktoren wie z.B. durch Umweltgifte, Medikamente, Stress, Alkohol, Zigarettenrauch, zu viel Sonne, übermäßiger Sport oder falsche Ernährung.
Antioxidantien:
Antioxidantien sind Nahrungsbestandteile wie Vitamine (z.B.: A, B, C, E) Spurenelemente (z.B.: Selen, Zink) oder auch sekundäre Pflanzenstoffe (z.B.: Beta-Carotin, Flavonoide, Polyphenole) bezeichnet. Sie haben positive gesundheitliche Eigenschaften und sind an unzähligen Stoffwechselprozessen in unserem Körper beteiligt. Sie können unter anderem freie Radikale binden und sorgen somit für deren „Neutralisation“ sorgen.
Oxidativer Stress:
Oxidativer Stress entsteht durch eine Überzahl an freien Radikalen, die körpereigne Zellbestandteile zerstören und Stoffwechselabläufe negativ beeinflussen. Ist die empfindliche Balance zwischen freien Radikalen und Antioxidantien gestört, kommt es beispielsweise zu einer massiven Schädigung der Spermien und zu einer verminderten Spermienbeweglichkeit sowie zu einer Schädigung der Eizellen oder einer verminderten Embryoqualität.
Datenlage zur Fertilität
Oxidativer Stress kann ein ausschlaggebender Faktor für eine fehlerhafte Eizellenreifung und niedrige Spermienqualität sein. Es gibt einige Forschungsarbeiten, die den Zusammenhang zwischen der Fruchtbarkeit und Radikalfängern untersuchen, jedoch ist die Qualität der Studien nicht ideal bzw. gibt es nur sehr wenige davon, um eine definitive Aussage tätigen zu können.
Trotzdem wird immer wieder bestätigt, dass oxidativer Stress beim Mann als auch bei der Frau einen großen Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat.
Antioxidantien in unserer Ernährung
Die mit der Nahrung aufgenommenen Antioxidantien leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der körpereigenen Balance zwischen Antioxidantien und freien Radikalen. Das Motto lautet „eat the rainbow“. Denn viele Antioxidantien, wie sekundäre Pflanzenstoffe, kann man sehen (Farbstoffe), schmecken (Geschmacksstoffe) oder riechen (Geruchsstoffe). Je bunter und vielseitiger also die Auswahl an Obst und Gemüse, desto größer ist die Vielfalt an Antioxidantien, die dem Körper geboten werden, um die freien Radikale zu reduzieren.
Eine Empfehlung für eine Supplementation von Antioxidantien durch Nahrungsergänzungsmittel kann nicht generell ausgesprochen werden. Um die Zufuhr an Antioxidantien zu optimieren, sollten am besten täglich 3 Portionen Gemüse (je 1 Handvoll) und 2 Portionen Obst (je 1 Handvoll) verzehrt werden.
Superfoods: Regional statt exotisch
Zuallererst muss gesagt werden, dass es keine ernährungsmedizinische Definition von „Superfoods“ gibt. Der Begriff stammt aus dem Marketing. Im Allgemeinen sind damit Lebensmittel gemeint, deren regelmäßiger Konsum sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken soll. Meist haben Sie einen besonders hohen Anteil an gesunden Fettsäuren, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen oder Ballaststoffen. Daher verspricht man sich davon, dass sie dem Körper mehr Energie und Vitalität verleihen.
Im Rampenlicht stehen oft ökologisch fragwürdige Lebensmittel, die größtenteils von Übersee zu uns geschifft wurden und teuer sind. Dazu zählen zum Beispiel Chiasamen, Granatapfel, Goji-Beeren, Acai-Pulver, Papaya, Kurkuma, Avocado und viele mehr. Exoten kann man natürlich hin und wieder probieren – am besten im Urlaub, wenn man vor Ort die reifen Früchte konsumieren kann. Feigen, Granatapfel, Papaya & Co schmecken vor Ort, reif geerntet, doch auch am besten.
Zu Hause dürfen wir uns an regionalen und saisonalen Superfoods erfreuen, die voller Antioxidantien (und anderer positiver Bestandteile) sind. Denn davon haben wir in Österreich zum Glück sehr viel.
Unsere Top-5-Liste für Lebensmittel, die voller Antioxidantien stecken:
1. Grünes Gemüse
- Spinat
- Mangold
- Brokkoli
- frische Kräuter
- Wildkräuter
- u.v.m.
2. Beeren
- Himbeeren
- Erdbeeren
- Heidelbeeren
- Preiselbeeren
- Trauben
- Brombeeren
3. Kreuzblütler
- Kohlgemüse
- Rucola
- Kren
- Radieschen
4. Liliengewächse
- Zwiebel
- Lauch
- Schnittlauch
- Knoblauch
- Spargel
5. Nüsse und Samen
- Walnüsse
- Kürbiskerne
- Leinsamen
Achtung! Die positive Wirkung auf die Gesundheit wird jedoch nicht durch einzelne Lebensmittel erreicht, sondern von einer Vielfalt an verschiedenen Lebensmitteln – denn jedes Lebensmittel für sich liefert unserem Körper wichtige Bausteine zum Erhalt der Gesundheit.
Was sollte ich noch wissen zum Thema Ernährung und Kinderwunsch? Folgende weitere Blog Beiträge zum Thema Ernährung bei Kinderwunsch haben wir für Sie verfasst:
© Team „Ernährungsliebe„