FAQ
Häufig gestellte Fragen an die Kinderwunschklinik
Wir beantworten, was Sie rund um Ihren Kinderwunsch beschäftigt
Warum ist bei starkem Übergewicht (Adipositas, Fettleibigkeit) und unerfülltem Kinderwunsch das Abnehmen wichtig und sinnvoll?
Starkes Übergewicht hat sowohl bei Frauen als auch bei Männern einen nachgewiesenen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit und auf den Erfolg einer künstlichen Befruchtung in einer Kinderwunschklinik. Durch Adipositas wird die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft und einer darauffolgenden Geburt verringert.
Wir verstehen, dass Paare mit unerfülltem Kinderwunsch sensibel sind, wenn sie auf ihr Übergewicht in Zusammenhang mit einer verminderten Fruchtbarkeit angesprochen werden. Nachdem es aber einen wissenschaftlich erwiesenen Zusammenhang zwischen Übergewicht und verminderter Fruchtbarkeit gibt, sehen wir es als unsere ärztliche Pflicht an, ehrlich zu sein und Sie auf diesen Faktor hinzuweisen.
Stark übergewichtige Frauen sind häufiger von Zyklusabnormalitäten (dreimal öfter), Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten betroffen als Frauen, die normalgewichtig sind. Bei unfruchtbaren, übergewichtigen Frauen kann durch eine Gewichtsreduktion der Erfolg einer Schwangerschaft verbessert werden.
Starkes Übergewicht kann auch in der Schwangerschaft zu Problemen führen. Adipositas ist der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Schwangerschaftsdiabetes. Das Risiko einer Zuckerkrankheit während der Schwangerschaft ist bei Übergewicht vor der Schwangerschaft (= präkonzeptioneller BMI von 25 bis 30) 2- bis 6-fach höher und bei Fettleibigkeit (= noch höherer BMI-Wert) bis zu 20-fach höher als bei normalgewichtigen Frauen.
Fettleibigkeit erhöht darüber hinaus die Häufigkeit eines schwangerschaftsinduzierten Bluthochdrucks und einer notwendigen Kaiserschnitt-Entbindung. Die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer nach der Geburt ist in der Folge häufig höher.
Operationskomplikationen (Blutungen, Bildung von Blutgerinnseln in den Gefäßen, Infektionen vor allem des Urogenitaltraktes, Wundheilungsstörungen) bei übergewichtigen Müttern 4- bis 6-mal länger als bei normalgewichtigen Frauen.
Der Anteil der Neugeborenen von stark übergewichtigen Müttern, die intensivmedizinisch betreut werden müssen, ist 3,5-mal so hoch wie jener von normalgewichtigen Müttern.
Kann ich kostenlos parken in der IVY Kinderwunschklinik in Wels?
Parken in der IVY Kinderwunschklinik in Wels ist kostenlos.
Sie finden uns im 1. OG des Kompetenzcenter Gesundheit St. Stephan in Wels (Salzburger Straße 65). Beide Zufahrten „Einfahrt Ost“ sowie „Einfahrt Mitte/West“ bieten ausreichend kostenlose Parkplätze für PatientInnen. Über die Einfahrt Ost können Sie seit Oktober 2025 auch rund um das Gebäude fahren und finden auf der Rückseite der Klinik weitere Parkmöglichkeiten. Der Zugang ist dann auch über den Hintereingang möglich. Sollten dennoch alle Parkplätze rund um das Klinik Gebäude besetzt sein, finden Sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Schotterparkplatz (Mitarbeiter), den Sie ebenso kostenlos nutzen können.
Bitte parken Sie nicht auf dem überdachten Parkplatz zwischen Einfahrt Ost und West. Dieser ist kostenpflichtig und für Dauermieter reserviert.
Ich bin schon älter – welche Chancen habe ich in meinem Alter, noch schwanger zu werden?
Das Alter der Frau ist tatsächlich ein wesentlicher Faktor für die Fruchtbarkeit der Frau und damit für die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft auf natürlichem Wege.
- bis 30 Jahre:
Bis zum Alter von 30 Jahren sinkt die Fruchtbarkeit jährlich nur geringfügig ab. Durchschnittlich dauert es in diesem Alter dennoch 4 weibliche Zyklen bis zum Eintritt einer Schwangerschaft. - ab 35 Jahre:
Ab dem Alter von 35 Jahren ist mit einer rascheren Reduktion der Fruchtbarkeit zu rechnen. Man sollte damit rechnen, dass es 6-10 Zyklen dauert, bis eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege eintritt. - ab 40 Jahre:
Dramatisch wird die Auswirkung auf die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit ab dem 40. Lebensjahr. In diesem Alter zählt jeder Monat und Sie sollten bei Kinderwunsch keine weitere Zeit mehr verlieren. Die Chance pro Zyklus auf eine Schwangerschaft liegt hier durchschnittlich nur noch bei unter 10 %. Zusätzlich steigt das Risiko für Fehlgeburten auf Grund der altersbedingt eingeschränkten Eizellqualität. - ab 45 Jahre:
Ab dem 45. Lebensjahr sind die Chancen sowohl auf natürlichem Wege als auch nach künstlicher Befruchtung mittels IVF- oder ICSI-Behandlung mit nachfolgendem gesunden Kind derart minimal, dass seriöserweise auch über die Möglichkeit der Eizellspende aufgeklärt werden muss. Deutsche Publikationen sprechen ab dem 45. Lebensjahr nur noch von einer Erfolgswahrscheinlichkeit von 3 % , wobei anschließend zusätzlich mit einer ca. 70-prozentigen Fehlgeburtenrate zu rechnen ist. Damit liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft und Geburt eines Kindes ab dem 45. Lebensjahr unter 1 %.
Was ist nach dem Embryotransfer zu beachten? Kann ich nach dem Embryotransfer irgendetwas dazu beitragen, die Einnistung des Embryos in der Gebärmutter zu fördern?
Natürlich möchte jedes Paar, das sich einer künstlichen Befruchtung (IVF- oder ICSI-Behandlung) unterzieht, seine Chancen auf eine Schwangerschaft optimieren. Verständlicherweise will man nach dem Embryotransfer daher alles richtig machen, um es dem Embryo zu erleichtern, sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten.
Vorweg kann gesagt werden, dass bei einer gesunden Patientin nach dem Embryotransfer im Wesentlichen nichts zur Erhöhung der Einnistungschancen bzw. der Schwangerschaftsrate beigetragen werden kann. Es ist nicht notwendig, die nächsten Tage im Bett zu verbringen, auf Bewegung zu verzichten oder von der Arbeit fernzubleiben. Eine leichte sportliche Betätigung wie z.B. walken ist durchaus erlaubt.
Einige wissenschaftliche Arbeiten haben nachgewiesen, dass im Gegensatz zu früheren Meinungen der Geschlechtsverkehr nach dem Embryotransfer eine positive Rolle bei der Einnistung des Embryos in der Gebärmutterschleimhaut (Nidation) spielen kann. Unsere Empfehlung wäre dabei, auf Ihren Körper und Ihr Gefühl zu hören und das zu tun, wonach Ihnen ist. Sie dürfen nach dem Embryotransfer natürlich Sex haben, müssen aber nicht.
Nach dem Embryotransfer sollten Sie auf Grund der Infektionsgefahr 24 Stunden kein Vollbad nehmen, kein Hallenbad, Sauna oder Solarium aufsuchen. Ebenso sollten Sie schwere körperliche Belastungen vermeiden und in den 48 Stunden nach dem Transfer max. 5 kg heben.
Was ist der AMH-Wert und wie hoch sollte er sein?
Das AMH (Anti Muellerian Hormone, Anti-Müller-Hormon) wird als wichtigster hormoneller Parameter bei der Beurteilung der ovariellen Reserve betrachtet. Die ovarielle Reserve oder Eizellreserve lässt darauf schließen, wie groß der Vorrat an heranwachsenden stimulierbaren Eibläschen noch ist. Dieser Vorrat nimmt mit steigendem Alter der Frau ab, wodurch der AMH-Wert sinkt. Eine eingeschränkte ovarielle Funktion ist bei einem Wert unter einem Nanogramm pro Milliliter zu erwarten. Der AMH-Wert alleine reicht allerdings nicht aus, um die Chancen auf eine Schwangerschaft vorherzusagen.
Bei hohem AMH-Wert kann mit einem sehr guten Ansprechen und bei niedrigem AMH-Wert mit einem schlechten Ansprechen der Eierstöcke auf eine Hormonstimulation gerechnet werden. Damit kann die notwendige Hormondosis im Vorfeld wesentlich genauer bestimmt und optimiert werden.
Bei besonders niedrigem AMH-Wert wird in Kombination mit weiteren Hormonparametern (FSH) womöglich die Notwendigkeit einer Eizellspende besprochen.
Was passiert bei einer Überstimulation, was ist ein OHSS (Ovarian Hyper Stimulation Syndrome)?
Das Überstimulationssyndrom (OHSS = Ovarian Hyperstimulation Syndrome) ist eine mögliche Nebenwirkung, die durch die Hormonstimulation der Eierstöcke bei künstlicher Befruchtung hervorgerufen werden kann. Das Auftreten eines Überstimulationssyndroms kommt in etwa 1,5 % der Fälle vor.
Trotz sorgfältiger Kontrolle der Reaktion auf die Hormonstimulation kann eine Überstimulation nicht immer vermieden werden. Dabei kommt es zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Wände der Blutgefäße, wodurch vermehrt Flüssigkeit und Eiweiß aus den Blutgefäßen in den Bauchraum gelangt und dort zu Wasseransammlungen führt.
Es ist unbedingt empfohlen, sich im Fall einer Überstimulation einem Krankenhaus anzuvertrauen, das mit dem Verlauf und der Behandlung von OHSS Erfahrung hat (idealerweise ein eigenes Kinderwunschinstitut hat).
Manche weiblichen Eierstöcke tragen viele Follikel in der Vorreifungsphase, die dann durch die hormonelle Stimulation im Rahmen der künstlichen Befruchtung alle heranwachsen können. Aus Sicht der Embryologen im IVF-Labor wird eine durchschnittliche Anzahl von 10 Eizellen als ideales Outcome angesehen, wobei in manchen Fällen auch bis zu 40 Eizellen gewonnen werden können. Leider ist die Qualität der Eizellen bei sehr hoher Anzahl etwas vermindert, sodass schon allein aus diesem Grunde eine Überstimulation nicht wünschenswert ist.
Im Falle einer Schwangerschaft nach Überstimulation bei künstlicher Befruchtung kommt es zu einem weiteren Anwachsen der Eierstöcke mit Produktion von Aszites (= Bauchwasser). Ist zu viel Bauchwasser vorhanden, kann dieses abgesaugt werden.
Was sind die häufigsten Gründe für Fehlgeburten?
Genetische Faktoren sind die häufigste Ursache für Fehlgeburten (Aborte). In den meisten Fällen sind dies Chromosomenstörungen beim Kind. Aber auch die Eltern als Träger von genetisch vererbbaren Mutationen können diese an ihr Kind weitergeben.
Weitere Gründe für eine Fehlgeburt können sein:
Hormonelle Ursachen (z.B. das PCO Syndrom, ein Mangel an Progesteron oder Schilddrüsenprobleme), anatomische Ursachen (z.B. Fehlbildungen der Gebärmutter oder Verwachsungen, unter anderem auf Grund von Endometriose), Immunologische Dysfunktionen, Mikrobiologische Faktoren, eine Blutgerinnungsstörung, das Alter der Frau, etc.
Nähere Informationen zu den Ursachen und möglichen Therapien für Fehlgeburten finden Sie hier.
Gibt es nach IVF und ICSI ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko?
Einige Publikationen sprechen davon, dass das Fehlbildungsrisiko nach Durchführung einer künstlichen Befruchtung (IVF, ICSI) leicht erhöht ist. Dieses Thema ist wissenschaftlich jedoch nicht endgültig geklärt, da ja bei älteren Patientinnen grundsätzlich auch ohne künstliche Befruchtung ein Anstieg der chromosomalen Störungen und dadurch ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu beobachten ist.
Es scheint so zu sein, dass eine IVF-Behandlung gegenüber der herkömmlichen Befruchtung auf völlig natürlichem Wege eine kaum erhöhte Fehlbildungsrate aufweist.
Bei der ICSI gibt es Hinweise darauf, dass das Fehlbildungsrisiko etwa das 1,4-fache der natürlichen Empfängnis beträgt. Dies ist wahrscheinlich durch die schlechtere Spermienqualität bedingt, da diese leicht erhöhte Rate auch für intrauterine Inseminationen gilt.
Damit beträgt die Chance auf ein gesundes Kind etwa 98 %, abhängig vom Alter der Frau (höheres Alter = vermehrt Chromosomenstörungen beim Kind).
Durch entsprechende diagnostische Möglichkeiten kann jedoch eine frühzeitige Abklärung erfolgen (Präimplantationsdiagnostik PID, Combined-Test, Fruchtwasserpunktion, Ultraschalldiagnostik).
Wie hoch sind die Chancen auf eine Schwangerschaft nach Single-Embryo-Transfer (SET)? Warum setzt man überhaupt nur einen Embryo ein und nicht gleich zwei?
Aufgrund der zunehmenden Erfolgsquoten bei künstlicher Befruchtung sowie durch aktuelle medizinische Leitlinien wird in den meisten Fällen die Strategie des Single-Embryo-Transfers gewählt. Das bedeutet, dass EIN Embryo in die Gebärmutter eingesetzt wird. Ziel ist es dabei, dass es zur Schwangerschaft mit Geburt eines gesunden Kindes kommt.
Durch die Methode des Double-Embryo-Transfers (das Einsetzen von zwei Embryonen in die Gebärmutter) besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Zwillings- oder sogar einer Drillings-Schwangerschaft. Diese ist von den Kinderwunsch-Paaren in ihrer aktuellen Situation oftmals sogar erwünscht, stellt aber ein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind dar.
Viele Paare erhoffen sich durch den Transfer von mehr als einem Embryo im Rahmen der künstlichen Befruchtung aber vor allem eine höhere Erfolgschance auf eine Schwangerschaft. Die Datenlage zeigt jedoch, dass durch einen Single-Embryo-Transfer die durchschnittliche Schwangerschaftsrate gleichwertig oder sogar höher ist, wie bei einem Transfer von mehr als einem Embryo.
Ein weiterer Vorteil eines Single-Embryo-Transfers ist, dass oftmals weitere Embryonen kryokonserviert (also für eine spätere Verwendung tiefgefroren) werden können. Dadurch können aus einem einzigen Stimulationszyklus mit nachfolgender Eizellpunktion mehrere Embryotransfers erzielt werden. Die insgesamt zu erwartende Schwangerschaftsrate pro Eizellpunktion ist daher beim Single-Embryo-Transfer kumulativ sogar höher als beim Double-Embryo-Transfer.
Wie lange sollen wir warten, bevor wir eine Kinderwunschklinik aufsuchen? Ab wann wird eine medizinische Abklärung bei Kinderwunsch empfohlen?
Es ist ganz normal, dass eine Schwangerschaft nicht gleich beim ersten Versuch eintritt. Selbst in jungen Jahren (wenn die Frau unter 30 Jahre alt ist) dauert es durchschnittlich vier Zyklen, bis eine Schwangerschaft eintritt. Mit zunehmendem Alter der Frau wird die Zeit bis zum Eintreten einer Schwangerschaft immer länger. Mit 35 Jahren muss die Frau bereits mit 6-10 Zyklen bis zum Eintritt einer Schwangerschaft rechnen.
Wenn trotz regelmäßigem ungeschützten Geschlechtsverkehr in der Woche vor dem Eisprung keine Schwangerschaft eintritt, lautet die Empfehlung daher wie folgt:
- Frauen unter 35 Jahren sollten nach spätestens 12 Monaten ärztlichen Rat in einer Kinderwunschklinik einholen
- Frauen ab 35 Jahren sollten nicht länger als 6 Monate zuwarten, bevor sie eine medizinische Abklärung durchführen lassen. Dies hängt damit zusammen, dass ab ca. 35 Jahren die Chancen auf eine Schwangerschaft rasch sinken, weil die Eizellqualität bei der Frau leider mit zunehmendem Alter stark abnimmt. Was viele nicht wissen: Auch in einer Kinderwunschklinik sind die Möglichkeiten der medizinischen Unterstützung eingeschränkt, sobald die Eizellqualität altersbedingt bereits sehr niedrig ist.
- Bei Frauen ab 40 Jahren zählt jeder einzelne Monat, da die Fruchtbarkeit in diesem Alter besonders drastisch abnimmt und gleichzeitig das Fehlgeburtsrisiko rasch steigt.
Eine frühzeitige Abklärung möglicher Ursachen, warum eine Schwangerschaft ausbleibt, ist daher ein wichtiger Faktor für die Erfolgsaussichten auf eine Schwangerschaft und vor allem die Geburt eines gesunden Kindes.
Ein früherer Termin als oben empfohlen ist jederzeit möglich – verlassen Sie sich dabei auf Ihr Bauchgefühl. Für einen Termin in einer Kinderwunschklinik ist keine Überweisung nötig.
Auch wenn der Kinderwunsch für Sie als Paar bereits zur emotionalen Belastung wird, kann der Schritt in eine Kinderwunschklinik Erleichterung bringen.
Natürlich ist es wichtig, in der medizinischen Abklärung bei unerfülltem Kinderwunsch auch den Mann zu berücksichtigen. Ein Spermiogramm ist ganz einfach und rasch durchführbar und liefert wichtige Erkenntnisse zum aktuellen Status der Fruchtbarkeit des Mannes. Das Spermiogramm gehört daher zu den ersten und wichtigsten Untersuchungen für das Paar. Der Einfluss des Alters ist aber besonders bei der Frau ein wichtiger Erfolgsfaktor.