Spricht man von „künstlicher Befruchtung“, so ist üblicherweise eine IVF- oder ICSI-Behandlung in einer Kinderwunschklinik gemeint.
Wie funktioniert eine künstliche Befruchtung?
Was etwas abschreckend klingt, ist eigentlich nur eine medizinische Unterstützung der natürlichen Empfängnis, bei der auch ganz viele natürliche Komponenten eine große Rolle spielen.
Künstlich ist an der künstlichen Befruchtung, dass die Eizelle der Frau außerhalb des Körpers mit dem Samen des Mannes zusammengebracht wird. Dies erfolgt entweder in einem Schälchen, in dem Eizelle und Samen zusammengebracht werden – der Befruchtungsvorgang erfolgt sodann aus eigener Kraft der Spermien (= IVF).

Oder aber es wird unter dem Mikroskop ein geeignetes Spermium des Mannes ausgewählt und mit Hilfe einer sehr feinen Injektionspipette direkt in die Eizelle eingebracht (= ICSI). Der Vorgang der Befruchtung wird also in beiden Methoden von Menschenhand unterstützt – es wird aber dabei weder die Eizelle noch der männliche Samen „künstlich“ hergestellt.
War der Vorgang der künstlichen Befruchtung erfolgreich, wartet man üblicherweise noch bis zum Tag 5 der Embryonalentwicklung ab, bevor die gut entwickelte Blastozyste (5 Tage alter Embryo) mittels feinem Katheter transvaginal wieder in die Gebärmutter der Frau eingebracht wird (Embryotransfer).

Auch an dieser Stelle spielt die Natur eine ganz bedeutende Rolle: Schließlich muss sich die Blastozyste wie auch bei der natürlichen Empfängnis in der Gebärmutterschleimhaut der Frau einnisten und dort für ca. 9 Monate zu einem gesunden Baby heranwachsen.
Im weiteren Sinne zählt neben der IVF und der ICSI zum Beispiel auch die Insemination zu den Methoden der künstlichen Befruchtung, also der medizinisch unterstützten Fortpflanzung. Dabei wird der Samen des Mannes vom Arzt durch einen feinen Katheter direkt in die Gebärmutter der Frau eingebracht.