Lexikon V

Vasektomie (Sterilisation)


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Ist der Kinderwunsch einmal abgeschlossen, entscheiden sich manche Männer oder Paare für eine Verhütung mittels operativer Durchtrennung der Samenleiter – der Vasektomie. Dieser Eingriff wird durch den Urologen durchgeführt. In manchen Fällen – oft auf Grund einer neuen Partnerschaft – kommt später allerdings der Wunsch auf, die Zeugungsfähigkeit wiederherzustellen. Eine Rückoperation ist zwar möglich, je nach zeitlichem Abstand zur Vasektomie führt die Operation aber nicht immer zur gewünschten Wiederherstellung der Fruchtbarkeit.

Nicht selten kommen Paare daher bei Kinderwunsch in dieser Situation zu uns ins Kinderwunschzentrum. Trotz durchtrennter Samenleiter besteht meistens die Möglichkeit, im Zuge eines ambulanten operativen Eingriffes bei uns im Institut Spermien aus dem Hoden oder Nebenhoden zu gewinnen (MESE / TESE). Diese werden eingefroren (Kryokonservierung) und können nach Hormonstimulation der Frau und Eizellentnahme im Rahmen einer ICSI-Behandlung zur Befruchtung der weiblichen Eizellen verwendet werden. Da die Menge der so gewonnenen Spermien mit einer natürlichen Ejakulation nicht vergleichbar ist, kommt eine Insemination dabei nicht in Frage.

Um bereits vor einer geplanten Vasektomie Vorsorge für einen eventuellen späteren Kinderwunsch zu treffen, können Männer ihre Spermien bei uns einlagern (Kryokonservierung). Der Mann gibt dazu bei uns im Institut eine Samenprobe ab, die bei minus 196 °C in flüssigem Stickstoff zeitlich unbegrenzt lagerfähig ist. Sollte ein späterer Kinderwunsch trotz Vasektomie auftreten, können diese Spermien mittels IVF- oder ICSI-Methode zur Befruchtung verwendet werden.